Raumschiffe, Tentakel, Reinfall

Gestern habe ich mir im Kino „Independence Day 2“ angeschaut. Ich mochte und mag den ersten Teil, er war leichthändig inszeniert, die Schauspieler hatten offenbar Spaß an der Arbeit und die Action war knackig. Plotholes? Jede Menge, aber egal, es gab nämlich Spannung und schönes Kabumm. Ihr wisst, dass ich da keine allzu hohen Ansprüche ans Genre anlege.

Der zweite Teil aber macht eine Reihe von absolut unverzeihlichen Fehlern. Meine ich die schlechte Charakterisierung der Hauptpersonen? Nein, damit kann ich leben, auch wenn das Chargieren von Abziehbildern in anderen Filmen besser gelöst wurde. Meine ich die dümmlich-pathetischen-vorhersehbaren Dialoge? Nein, das gehört oft zum Genre und es ist ein amerikanischer Film, also gehört falscher Pathos irgendwie dazu. Schwamm drüber. Schlechte FX? Nein, es gab sogar einige ganz beeindruckende Bilder.

Das wirklich Unverzeihliche an diesem Film ist die Langeweile. Ich habe mich gelangweilt. Es interessierte niemanden auch nur eine Sekunde, was aus den Protagonisten wird. Kein Handlungsstrang, keine Exposition wurde zu einem zufriedenstellenden Ende geführt, alles abgebrochen, weggehackt. Es gab Lärm, aber der Lärm berührte niemanden, es gab Action, aber nie den geringsten Zweifel am Ausgang auch nur einer einzigen Szene. ID4 # 2 war ein Gipfel der Vorhersehbarkeit und dabei dermaßen unspannend, dass ich gar nicht mehr hinsehen wollte, so gelangweilt war ich.

Ich wollte diesen Film gut finden. Ich habe es ehrlich versucht. Aber er ist schlicht eine Katastrophe.

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