25 Jahre

Vor etwa 25 Jahren, in der zweiten Hälfte des Jahres 1998, habe ich mein allererstes Romanhonorar bekommen, damals aus den Händen des Mohlberg-Verlages für einen Roman in der Ren-Dhark-Fortsetzung „Projekt 99“, bitte nicht zu verwechseln mit der auch heute noch publizierten Fortsetzung im HJB-Verlag. Natürlich ist das ein schönes Jubiläum, das man feiern könnte, aber ich denke, es reicht, es einmal erwähnt zu haben. Meine schriftstellerische Karriere war eine voller Höhen und Tiefen, auf jeden Erfolg folgte auch ein Schlag in die Nieren. Ich beklage mich nicht, es ist so, und oft genug war ich ja auch selber Schuld, wenn etwas nicht so geklappt hat, wie ich mir das vorgestellt habe.

Ich bin natürlich nie aus dem bundesdeutschen Äquivalent eines „Midlist“-Autors herausgekommen, was vielleicht auch ganz gut ist. Hätte sich jemals die ernsthafte Chance ergeben, ganz vom Schreiben leben zu können, hätte ich mich vielleicht versucht gefühlt. Aber dann hätte ich auf der anderen Seite viele wichtige Einflüsse auf mein Schreiben, die sich aus meiner anderen beruflichen Tätigkeit ergeben haben, nie gehabt und demnach auch nie sinnvoll in meine Romane einarbeiten können.

Was verdient also ein Autor wie ich? Abgesehen vom Lob und der Kritik der Leser/innen mal mehr oder weniger viel Geld. Mein bestes Ergebnis war in einem Jahr fast 25.000 € aus Honoraren und Tantiemen (einkommenssteuerbrutto, umsatzsteuernetto). Oft genug freue ich mich aber schon, wenn ich die Marke von 10.000 € knacke. Leben kann ich davon nicht, auch wenn das Schreiben eine andere Art von „Lebenselixier“ ist, eines, das mir das eine oder andere Mal geholfen hat, meine geistige Gesundheit zu bewahren. Das sollte man neben dem Geld auf jeden Fall nicht unterschätzen.

Mein 25. Jahr als Schriftsteller ist dementsprechend auch eines mit Licht und Schatten. Die Zeifracht-Krise hatte das ganze Jahr über negative Auswirkungen auf meinen Stammverlag Atlantis, und obgleich es jetzt etwas besser zu gehen scheint, muss man mit den Nachwehen noch leben. Dankbar bin ich dafür, dass ich mittlerweile eine dritte Staffel meiner Serie „Sternkreuzer Proxima“ schreiben durfte, und der dritte Band meiner Simipath-Trilogie wird dieses Jahr auch noch erscheinen. Alles, was danach kommt, ist zur Zeit in einem dichten Nebel verborgen. Das war es gewiss auch, als ich 1998 mein erstes Honorar erhielt und noch gar nicht wusste, welche Achterbahnfahrt danach folgen würde.

Ich hoffe nicht auf weitere 25 Jahre, das dürfte angesichts meines Alters eher unwahrscheinlich sein. Zehn oder so, das wäre schön. Vielleicht 15. Ich werde schreiben, so lange ich gelesen werde. Ich werde aufhören, wenn sich keiner mehr dafür interessiert. Für so wichtig halte ich mich nicht, dass ich diese Aussicht für besonders entsetzlich halten würde. Aber ich will weiter so fleißig sein, wie es im Rahmen meiner Kraft möglich ist. Anstrengen, das habe ich in den 25 Jahren gelernt, muss man sich schon.