Ein heißer Sommer

Das war er, ist es vielleicht sogar noch ein paar Tage. Die Hitze hatte keine so großen Auswirkungen auf meine Schaffenskraft, wie man gemeinhin annehmen könnte – ich bin eher der Hitzetyp, mich lähmt mehr Kälte, Dunkelheit und trübes Wetter. Es gibt Leute, die können sich dann so richtig auf die Geschichten konzentrieren, die sie verfassen, mich deprimiert das eher. Der Herbst ist also tatsächlich nicht die Jahreszeit, der ich mit Freude entgegenblicke, aber sie ist natürlich unausweichlich.

Meine Schreibgeschwindigkeit hat in den letzten Monaten etwas nachgelassen – wohlgemerkt: nachgelassen, es gab keine echte Unterbrechung – weil ich seit einiger Zeit auch offiziell nun der Geschäftsführer der Firma bin, in der sich seit 12 Jahren arbeite. Wer ebenfalls selbständig ist, wird wissen, was das auch bei einem sehr kleinen Unternehmen für Arbeit (und Verantwortung und Ängste) mit sich bringt. Diese Phase des Übergangs ist noch nicht vorbei, ich kann nur hoffen, dass ich bald wieder in etwas ruhigere Fahrwasser einkehre.

Zwischendurch hatte ich natürlich auch das richtige Los in der Corona-Lotterie gezogen. Ich hatte den berühmt-berüchtigten „milden Verlauf“, der ja alles Mögliche bedeuten kann, von wochenlangen Schwächeanfällen bis zu ein wenig Schnupfen. Die akute Phase war recht schnell vorbei, aber ich laboriere seitdem an einem Dauerhusten, der immer zum falschen Zeitpunkt meine Kehle emporkriecht. Ich möchte das ungern perpetuieren, befürchte aber, dass selbst eine vierte Omikron-Impfung – die ich mir selbstverständlich holen werde, sobald sie zur Verfügung steht! – dieses Risiko nur minimieren, aber nicht ausschalten wird. Ja, ich bin es auch leid. Nein, ich werde deswegen weder zum Maskenmuffel noch zum Querlenker.

Meine Schreibprojekte sind jedoch gerade in dieser Zeit ein willkommener Ausgleich. Es ist schon ein Unterschied, ob man sich mit den Abenteuern des Sternkreuzers Proxima auseinandersetzen darf anstatt mit ISO-Normen und Gehaltsberechnungen. Hier auch gleich noch einmal der Hinweis, dass ich eine dritte Staffel dieser Serie (Proxima, nicht ISO-Normen) für Bastei schreiben darf. Tatsächlich ist Band 13 schon so gut wie fertig. Ebenfalls fast fertig ist Band 2 meiner „Simipath“-Trilogie, die ebenfalls im Digitallabel von Bastei (beThrilled) erscheinen wird. Etwas langsamer voran komme ich mit jenen Projekten, bei denen ich mich keinem zu Mitternacht in einem Dämonenzirkel mit Blut geschworenen Abgabetermin unterworfen habe. Aber auch da möchte ich zumindest eines dieses Jahr noch abschließen, idealerweise auch zwei, aber daran glaube ich aktuell nicht so richtig.

Es tut sich auch etwas im Bereich der Hörbücher. Meine Scythe-Trilogie ist jetzt bei Audible gestartet (Band 3 fehlt noch) und die ersten fünf Bände von „Die neunte Expansion“ stehen in den Startlöchern. Ebenfalls heftig in Vorbereitung sind die „Kaiserkrieger“-Hörbücher. Ich hoffe doch sehr, dadurch neue Leserschichten erschließen zu können, oder eher Hörerschichten. Vergessen wir nicht, dass bis zum Durchbruch der Alphabetisierung auch in Europa die gängige Methode des Konsums von Romanen und Geschichten war, sie sich, auch in großen Gruppen, von jemandem vorlesen zu lassen.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen angenehmen Herbst. Regen wäre eine feine Sache, das gebe ich gerne zu.