Dieses Jahr…

Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu. Es fällt mir etwas schwer, die Ereignisse korrekt einzuordnen. Das liegt gewiss auch daran, dass die Pandemie alles überdeckt hat. Wenn etwas gut lief, dann lief es trotz Corona gut. Wenn etwas schlecht lief, dann wegen Corona. Irgendwie verliert man in einer solchen Situation das richtige Maß, um eine Situation beurteilen zu können. Wie gut, dass ich in diesem Blog vor allem darüber schreiben darf, wie es mit dem Schreiben lief. Auch da hat es natürlich Corona gegeben, sowohl in der Produktion von Worten wie in der von Büchern. Aber dennoch erlaubt dieser Fokus dann doch eine etwas genauere Differenzierung.

Im Grunde war 2021 kein schlechtes Jahr. Ich habe einiges veröffentlicht und fertiggestellt und es war aus ökonomischer Hinsicht auch nicht schlechter als das Jahr davor. Ich arbeite nebenberuflich als Schriftsteller, daher ist es zwar schmerzhaft, wenn mir Einkommen wegbricht, aber es ist nicht entscheidend für mein wirtschaftliches Wohlergehen. Auch da kann ich aber nicht von signifikanten Einbußen berichten. Darüber hinaus habe ich immer noch mehr als genug Pläne, es mangelt also nicht an sehr konkreten und vereinbarten Schreibprojekten.

Dass die Rahmenbedingungen für Verlage nicht ideal waren, muss ich aber nicht groß erwähnen, und für phantastische Kleinverlage galt dies besonders. Wenn Cons oft wegfallen, sind virtuelle Veranstaltungen nur ein halber Ersatz. Das Verkaufsgespräch „face to face“ und die Möglichkeit, dem potentiellen Kunden die Ware sofort übergeben zu können, senkt die Zugangsschwelle doch erheblich. Wer sich über Discord ein Buch aufschwatzen lässt, hat danach Zeit, es sich noch mal zu überlegen. Eine fatale Situation, die man normalerweise zu vermeiden trachtet. Die Papierknappheit und die Produktionsprobleme der Druckereien kamen noch hinzu. All dies hat zum einen dazu geführt, dass der erste Band der siebenteiligen Romanserie „Welt der sieben Ebenen“ von Holger M. Pohl und mir – „Freiland“ – verspätet erschienen ist – und der längst fertiggestellte Band 14 der Kaiserkrieger – „Der Ruf des Marschalls“ – wohl erst im neuen Jahr kommen wird. Ich darf meine Leserinnen und Leser hier um Verständnis bitten. Ich hoffe, dass sich das 2022 ein wenig einrenken wird.

Immerhin haben ebooks und Hörbücher diese Produktionsprobleme nicht. Dementsprechend konnte ich 2021 die erste Staffel meiner SF-Serie „Sternkreuzer Proxima“ im Digital-Label von Bastei abschließen und eine zweite beginnen – der letzte Band erscheint im Januar. Bevor mich viele Leute fragen: es ist wie immer, ob es eine dritte Staffel geben wird, hängt allein von den Verkaufszahlen von Staffel 2 ab. Das wird sich gewiss im Frühjahr entscheiden. Ich bin in jedem Falle für die Chance, diese zwölf Romane schreiben zu dürfen, sehr dankbar. Es hat mir großen Spaß gemacht, wieder in das alte Genre der Military SF zurückzukehren. Alte Leidenschaften sollte man immer wieder pflegen.

Ebenfalls erschienen ist in diesem Jahr ein neuer Dreiteiler in der Serie „Rettungskreuzer Ikarus“, gewissermaßen auch eine alte Leidenschaft. Die gute alte Ikarus fliegt 2022 im 23. Jahr und wir nähern uns beharrlich der Marke von 100 Romanen. Ein zweiter Sammelband mit den Romanen 11-20 als ebook ist übrigens erschienen und der dritte soll im kommenden Jahr folgen. Es ist also recht preisgünstig möglich, in die Serie einzusteigen und ich freue mich über jede/n neue/n Leser/in. „Ikarus“ bleibt mein Baby, obgleich es schon lange erwachsen ist, und ich freue mich auf Band 100.

Was habe ich für das kommende Jahr geplant? Nun, zum einen hoffe ich natürlich, dass recht bald Kaiserkrieger # 14 erscheint, denn ich schreibe bereits an Band 15 (Arbeitstitel: „Verfluchte Zeiten“). Dann fehlen auch nur noch sechs Romane in der oben genannten Serie, die ich zusammen mit Holger schreibe, hier habe ich allerdings meinen Anteil von Band # 4 bereits soweit fertig. Three to go. Ich habe ein weiteres Projekt bei Bastei unterzeichnet, an dem ich ebenfalls bereits fleißig schreibe, es handelt sich aber, wie man indirekt den obigen Zeilen entnehmen darf, nicht um die dritte „Proxima“-Staffel. Ich habe eine sechsteilige Fantasy-Serie begonnen (Band 1 existiert bereits) und würde diese auch gerne weiterschreiben, was aber aktuell auf zeitliche Probleme stößt. Und es gibt noch ein besonders spannendes Projekt am Horizont, das noch zu unkonkret ist, als dass ich dazu etwas sagen könnte, aber wenn es spruchreif wird, werde ich dazu gerne einige Worte verlieren. Alles in allem wird mir 2022 die Schreibarbeit nicht ausgehen, ich muss nur gucken, wie ich sie mit den immer größeren anderen beruflichen Herausforderungen in Einklang bringen kann. Das wird immer schwieriger, da ich spätestens zur Mitte des Jahres die Geschäftsführung der gemeinnützigen Einrichtung übernehmen werde, die ich vor über zehn Jahren zusammen mit zwei Kollegen gegründet habe. Das ist noch einmal ein ganz neuer Level an Herausforderung und Verantwortung.

Für das Frühjahr 2022 habe ich außerdem den MarburgCon und den LuxCon/EuroCon eingeplant. Möge die Pestilenz, die mich 2021 davon abgehalten hat, solche Veranstaltungen zu besuchen, schnell verschwinden. Ich habe das tiefe Bedürfnis, euch meine Bücher direkt und „face to face“ aufzuschwatzen, damit ihr es euch kein zweites Mal überlegen könnt.

In diesem Sinne allen ein gesundes Jahr 2022. Wird schon werden.